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Anstrengende Bewegung bietet Herzpatienten größten Schutz

Anstrengende Bewegung bietet Herzpatienten größten Schutz

Mindestens zwei Mal pro Woche für mindestens 20 Minuten durch Bewegung außer Puste geraten und die Herzfrequenz in die Höhe treiben schützt das Herz besser als gemütliche Spaziergänge, so das Ergebnis einer Nachbeobachtung der KHK-Patienten des CLARIFY-Registers.

Das CLARIFY-Register ist die größte internationale Langzeitstudie, die bislang an Patienten mit stabiler koronarer Herzkrankheit durchgeführt wurde. Ausgewertet wurde jetzt das Bewegungsverhalten von den über 32.000 klinisch stabilen KHK-Patienten aus 45 Ländern und in Bezug zu den Überlebensraten gesetzt. Die Teilnehmer hatten alle entweder einen Herzinfarkt oder eine kardiale Revaskularisierung hinter sich sowie koronare Ischämien oder angiografisch gesicherte Koronarverengungen mit einem Stenosegrad über 50%. Die Nachbeobachtungszeit lag bei fünf Jahren.

Die Herzpatienten wurden in vier Gruppen eingeteilt: Gruppe 1 bestand laut eigenen Angaben aus Menschen, die sich kaum bewegten (16%), Teilnehmer der Gruppe 2 bewegten sich körperlich eher leicht und ohne größere Anstrengung (51%), diejenigen der Gruppe 3 bewegten sich ein bis zwei Mal die Woche mindestens 20 Minuten lang körperlich bis hin zu Kurzatmigkeit und einer erhöhten Herzfrequenz (17%) und die der Gruppe 4 drei Mal oder noch öfter pro Woche (16%).

Aktivität senkt Todesrate um rund 20 Prozent
Primärer Endpunkt war Tod aufgrund von kardiovaskulären Ereignissen, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Es zeigte sich, dass die Teilnehmer der Gruppe 3 und 4 am besten geschützt waren. Ihre Todesrate lag insgesamt um rund 20% unter der der Teilnehmer der beiden anderen Gruppen. Insgesamt verstarben mit über 2.800 Patienten 8,6% der Teilnehmer im Nachbeobachtungszeitraum.

Die Hazard Ratio der Teilnehmer der Gruppe 3 lag im Vergleich zu denen der Gruppe 2 bei 0,82 (95% CI 0,71 bis 0,93). Drei oder mehrmals Sport pro Woche brachte keinen weiteren Benefit. Die Dauersitzer der Gruppe 1 verstarben mit einer Hazard Ratio von 1,32 am häufigsten. Interessanterweise war laut den vorliegenden Ergebnissen der Tod durch Herzinfarkt jedoch nicht durch körperliche Aktivität zu beeinflussen.

Herzfrequenz ein- bis zwei Mal die Woche erhöhen
Die Autorin der Studie Dr. Simone Biscaglia von der Universität in Ferrara, Italien dazu: „Patienten mit stabiler koronarer Herzkrankheit sollten tunlichst vermeiden, den größten Teil des Tages zu sitzen. Ihr Ziel sollte es sein, jede Woche zu trainieren“. Biscaglias Meinung nach geht es nicht darum möglichst schweißtreibende Sportarten zu treiben: „Ein bis zwei Mal die Woche so schnell gehen oder laufen, dass der Atem kürzer wird und die Herzfrequenz sich erhöht, reicht völlig aus“.

Die italienische Wissenschaftlerin bedauert, dass sich nur rund ein Drittel der Studienteilnehmer ausreichend bewegt, Frauen deutlich weniger als Männer. Relativ wenig Aktivitäten legten außerdem Teilnehmer mit peripherer Arterienerkrankung, Diabetes und Herzinfarkt oder Schlaganfall in der Vergangenheit an den Tag. „Unsere Studie zeigt aber, dass diese Vorerkrankungen sie nicht davon abhalten sollten, körperlich aktiv zu sein“, so Biscaglia.

Literatur
Biscaglia S et al. Relationship between physical activity and long-term outcomes in patients with stable coronary artery disease. Eur J Prev Cardiol 2019;26. Sept, https://doi.org/10.1177/204748731987121

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